Sonntag, 8. Dezember 2013

Gibt es Seniorenteller in Taiwan?

Pläne und Gedanken zum Jahreswechsel 2013 / 2014

Seit auswärtige Touristen Taiwan fluten, wird das Reisen auf der „Ilha Formosa“ zunehmend schwieriger und teurer. Diese Erkenntnis lieferte die aktuelle Reiseplanung. Zudem werden auch Weihnachten und das westliche Neujahr als besondere Ereignisse und Erlebnistage so stark angenommen, dass die Hotelpreise an den Wochenenden und Feiertagen ins Unanständige steigen.

Scheinbar spielt auch das „1314“ (一三一四 / Yī Sān Yī Sì), für junge Paare eine Rolle bei der Bedeutungssteigerung des westlichen Neujahrstages, also der Wechsel vom Jahr 2013 zum Jahr 2014. 1314 klingt so ähnlich wie Yīshēng yīshì (一生一世) und das bedeutet so viel wie „Für das ganze Leben“. Diese glücksverheißende Zahlenkombination ist auch Teil unseres aktuellen Autokennzeichens. „Aber es sind 2013 und 2014, nicht 13 und 14“, wendet Luo You ein. „Man kann sich alles herbeidichten“, erwidert die beste Ehefrau von allen.

Es hilft, sich mit Freude an die guten und günstigen frühen Jahre zu erinnern, wo noch wenige Menschen um die schönsten Unterkünfte in Taiwan konkurrierten.

Die erste Unterkunft für die Reise in der zweiten Dezemberhälfte wird am Lotus See in Kaohsiung liegen. Vom dortigen Stadtbezirk Zuoying kann bequem die Familie besucht werden. Der See selber und der benachbarte botanische Garten erlauben Spaziergänge im Grünen oder zu Tempeln und Pagoden. Eine gute Taxidichte, Bahnhöfe und Metro in der Nähe ermöglichen es das Stadtzentrum und andere interessante Ziele, wie Fo Guan Shan schnell zu erreichen.

Diesmal werden wir seniorengerecht reisen. Geht das in Taiwan, dem Land, in dem Bürgersteige eine sensationelle Innovation darstellen? Ich denke ja, es wird gehen.

Ausgebucht! Heiligabend in den Bergen von Alishan ließ sich leider nicht mehr einrichten, so beliebt ist das kleine Gästehaus der fürsorglichen Familie Qiū und Zhōng. Es wird Luo Yous dritter Ferienaufenthalt dort sein. Die Kommentare bei Tripadvisor machen auf den fehlenden Lift im Haus aufmerksam und Schwierigkeit die steile Treppe im Lebensalter über 70 zu nehmen. Wir werden uns ausreichend Zeit nehmen und mit der gebotenen Vorsicht an die Sache herangegehen. Treppen in den deutschen Familienheimen der 1950er Jahre sind auch nicht anders.

Am 24. Dezember folgt den Bergen der Strand in der Nähe des Fullon Hotel in Kenting. Ziemlich blöd und kulturell immer noch gewöhnungsbedürftig ist in Taiwan, dass ein Großteil des Zimmerangebots in den Hotels aus riesigen Räumen für Familien mit zwei Kindern oder für 4 junge Menschen, die sich zwei Doppelbetten teilen wollen, besteht. Einzelzimmer sind vor allem in den Urlaubsgebieten eigentlich nicht zu bekommen. Selbst bei den (ebenfalls seltenen) Suiten fehlt in der Regel eine vernünftige Teilung in zwei separate Schlafzimmer. Dies gilt zumindest auf dem Niveau unseres verfügbaren Budgets.

Mit Wohlgefallen hat übrigens der Schreiber dieser Zeilen zur Kenntnis genommen, dass die Werbevideos für Gästehäuser in Taiwan, so etwa der Clip des Lánhǎi qíngtiān (藍海晴天) nicht nur immer professioneller sondern auch reizvoller werden. Dabei fokussiert sich der Blick mehr auf Po und Busen als auf die Pension. Einzig die Frage stellt sich, ob es sich bei den Darstellerinnen um die Töchter des Hauses, Dorfschönheiten aus Houwan oder bezahlte Models aus Hengchun handelt.

Leider werden angesichts in der Wintersaison und der taiwanischen Strandkultur wohl kaum „Nei Nei“ (内内 – hier mal anders) zu sehen sein.

Kaohsiung ist zu Neujahr voll. Also bleiben wir bis dahin in Kenting. Erst danach wird es wieder Platz in Sizihwan oder Xī Zǐ Wān (西子灣) am Stadtstrand geben.

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